Unter dem Begriff Landschaftspflege faßt man alle Bemühungen um die Erhaltung einer nachhaltig leistungsfähigen, ökologisch gesunden, vielgestaltigen und schönen Landschaft zusammen. Schäden im Landschaftshaushalt soll vorgebeugt werden, und wo bereits entstanden, sollen sie ausgeglichen werden. Landschaftspflege bedeutet keineswegs, daß eine Landschaft in einen Urzustand zurückversetzt werden soll (wo auch immer dieser anzusetzen wäre), sondern die Gestaltung einer Kulturlandschaft. Ohne land- und forstwirtschaftliche Nutzung ist der Charakter vieler Erholungslandschaften nicht zu bewahren. Die Hecken zum Beispiel bieten Nistplätze und Nahrung für Dutzende von Vogelarten und Verstecke für Spitzmaus, Igel, Kaninchen, Fuchs, Marder, Wiesel, Erdkröte, Eidechsen, Ameisen, Grillen und Käfer. In Viehtränken und im Teich leben Gelbrandkäfer und Libellen, Molche und Frösche, Wasserläufer und Rückenschwimmer. Selbst die alten hölzernen Zaunpfähle sind von Wollbienen bewohnt, die Bruthöhlen im verwitterten Holz bezogen haben. Auch auf Feldlerche, Kiebitz, Rebhuhn, Hase und viele bunte Pflanzen der Wiesen und Wegränder müßten wir verzichten.

Wir empfinden eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft als schön, als ruhig, ausgewogen und erholsam; die besten Pfleger einer solchen Landschaft sind schonend wirtschaftende Bauern. Teilweise erzielen Landwirte daher ein Nebeneinkommen, indem sie Aufgaben der (nicht-produktiven) Landschaftspflege wahrnehmen.