nennt man die zeitliche Aufeinanderfolge verschiedener Kulturpflanzen auf ein und demselben Feld. Der Wechsel beugt Schäden vor, die bei Monokulturen (ständiger Anbau einer Kulturpflanze auf demselben Feld) auftreten: zu starke Verunkrautung, übermäßiger Verlust bestimmter Pflanzennährstoffe, Ausbreiten tierischer und pilzlicher Schädlinge und Krankheitserreger. Wichtigste biologische Grundsätze der Fruchtfolge sind: größtmögliche Vielseitigkeit, Trennung des Anbaus unverträglicher Früchte durch möglichst lange Zeiträume und u. U. dazwischengeschalteten Anbau von Gesundungsfrüchten, Gleichgewicht zwischen Blattfrüchten und Halmfrüchten, kürzestmögliche Brache-Zeiten (siehe auch ideale Vorfrüchte, negative Vorfrüchte).

Folgende Systeme sind üblich:

  • Fruchtwechsel: Blattfrucht Halmfrucht (je 50 %)

  • Doppelfruchtwechsel: Halmfrucht Halmfrucht Blattfrucht Blattfrucht (je 50 %)

  • Dreifelderwirtschaft: Blattfrucht Halmfrucht Halmfrucht (67 % Halmfrüchte)

  • Vierfelderwirtschaft: Blattfrucht Halmfrucht Halmfrucht Halmfrucht (75 % Halmfrüchte)

  • Fünffelderwirtschaft: Blattfrucht Halmfrucht Halmfrucht Halmfrucht Halmfrucht (80 % Halmfrüchte)

  • Körnerfruchtfolgen: Nur Getreide oder Getreide im Wechsel mit Raps oder Mais (75 bis 100 % Halmfrüchte).

Fruchtfolgewirtschaft ist schon sehr alt. Bis etwa 800 n. Chr. wurde bei uns ausschließlich Getreide in Monokultur angebaut; war der Boden erschöpft (ausgelaugt und nährstoffarm), zog man weiter und erschloß neues Land. Ab dem 9. Jahrhundert war die Alte Dreifelderwirtschaft üblich: Immer 2 Jahre lang wurden verschiedene Getreidearten (Sommergetreide, Wintergetreide) angebaut, dann konnte sich der Boden ein Jahr erholen (Brache). Ab Mitte des 18. Jahrhunderts begann man mit dem Anbau von Futterpflanzen (kleeartige Pflanzen) auf der Brache, gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen Kartoffel- und Rübenanbau und damit die verbesserte Dreifelderwirtschaft auf. Seither wurden die Fruchtfolgesysteme immer weiter verbessert und ergänzt.